1992
hatte man das italienische Städtchen Mosciano S. Angelo als Austragungsort für das Championat gewählt. Die im Vorfeld kursierenden Gerüchte, in den abgelegenen Wäldern der Abruzzen gebe es gefährliche Tiere, sogar von Bären war die Rede, bestätigten sich nicht.
An den Kontrollpunkten, meist auf einsamen Gehöften, wurden wir stets freundlich aufgenommen und mit reichlich Rotwein versorgt.
Leider hatten die gastgebenden Italiener es mit ihrem Heimvorteil etwas zu gut gemeint, so dass Reiter anderer Nationen kaum eine Chance auf einen der vorderen Plätze hatten. Ein phantastisches Abendessen mit vielen regionalen Spezialitäten, danach eine mitreißende Folkloretanzgruppe ließen den etwas faden Beigeschmack vom Tage schnell vergessen. Wie schon im Vorjahr wurde auch dieses Mal die Gangartenprüfung nach anderen, inzwischen überholten, Regeln ausgetragen:
Die 150 m lange MA-Bahn war in drei gleich große Abschnitte eingeteilt, dazwischen gab es 5 m lange Wechselzonen.
Im ersten Abschnitt musste man so schnell wie möglich traben, dann in der Wechselzone angaloppieren, um danach im zweiten Abschnitt so schnell wie möglich zu galoppieren. In der nächsten Wechselzone musste zum Schritt durchpariert werden, um im letzten Abschnitt so schnell wie möglich im Schritt durchs Ziel zu gelangen.
Es gab 6 solcher MA-Bahnen nebeneinander, auf denen gleichzeitig gestartet wurde. Das Gerenne, welches dabei entstand, kann sich wohl jeder vorstellen. Komplettiert wurde das Chaos durch im Wind lautstark knatternde rot-weiße Flatterbänder, mit denen die einzelnen Bahnen abgegrenzt waren. Kein Wunder, dass die FITE sich für die Zukunft um einen anderen Modus für die MA-Prüfung bemühen wollte.