Mit Pferden durch die Schweiz
Pferde nach Italien durch die Schweiz zu transportieren bedeutet auch heute noch ein Abenteuer ganz besonderer Art. Da die Schweiz nicht der EU angehört, brauchte man für jedes Pferd neben dem gültigen Impfpass und der internationalen Transportgenehmigung damals auch noch einen Cogginstest.
Für die Zollab- fertigung bei der Ein- und Ausreise in die Schweiz und für den Hin- und Rückweg nach Italien benötigte man von der jeweils zuständigen Handelskammer auch noch ein mehrseitiges ATA-Carnet zur vorübergehenden Ein- und Ausfuhr von lebenden Einhufern. Für die zahlreichen Stempel, die für eine ordnungs- gemäße Abwicklung nötig waren, mussten wir an den Grenzstationen mehrere Stunden warten.
Zwischen parkenden LKW und Bussen haben wir währenddessen unsere Pferde ausgeladen, getränkt und sie auf winzigen Gras bewachsenen Verkehrsinseln fressen lassen, bis endlich die Grenzveterinäre ihr OK zur Weiterfahrt gaben. (Dagegen ist ein Pferdetransport innerhalb der EU heute ein Kinderspiel.)
1994
Das Championat in Oberwarth, im österreichischen Burgenland, war aus deutscher Sicht das bisher erfolgreichste. Dort erhielt unser Team mit Andrea Illeson, Meike Lefévre, Annette Peterlick und Dagmar Kucher zum ersten Mal eine Silbermedaille in der Mann- schaftswertung, und mir wurde dank "Fifty-Fifty" die Goldmedaille in der Einzelwertung überreicht. Die favorisierten Franzosen waren fassungslos, deutsche Reiter hatten sie bis dahin nicht als ernsthafte Konkurrenten angesehen. Bei dieser Veranstaltung wurde die Gangartenprüfung nach heutigen Regeln gewertet: 150 m langsamer Galopp, anschließend 150 m schneller Schritt.