Der Wettbewerb

 

Alle TREC-Wettbewerbe, die in Deutschland und in grenznahen Regionen der Nachbarländer angeboten werden, befinden sich im Veranstaltungskalender auf dieser Homepage. Hieraus kann sich jeder die für ihn interessanten TREC-Termine heraussuchen. Näheres über die gewünschte Veranstaltung erfährt man unter der angegebenen Telefonnummer, über die man auch eine Ausschreibung anfordern kann. Diese enthält alle Einzelheiten zum angebotenen Wettbewerb. Meist ist ein vorläufiger Programmablauf und ein Nennformular beigefügt, welches man ausgefüllt  zurücksendet. Damit ist man für die Veranstaltung gemeldet.

 

TREC-Wettbewerbe werden in der Regel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen  ausgetragen. Als erste Prüfung steht am Samstag der Orientierungsritt, der POR, auf dem Programm, am Sonntag dann die Rittigkeitsprüfung (MA), und daran anschließend findet der PTV-Hindernisparcours statt. Am Freitag, dem Anreisetag, sollte man den Austragungsort bis zum späten Nachmittag aufgesucht haben. Als erstes wird man sich um eine Box oder ein Paddock für sein Pferd bemühen, danach die eigene Schlafmöglichkeit regeln.

 

Wann man sein Pferd zur Veterinäruntersuchung vorstellen kann, und wo die Gepäckkontrolle vorgenommen wird, erfährt man an der Meldestelle, ebenso, wann die offizielle Parcoursbegehung stattfindet. Diese drei Punkte werden noch am Freitagnachmittag abgehandelt, also vor Beginn des eigentlichen Wettbewerbes.

 

 An der Meldestelle, der zentralen Schaltstelle des Veranstalters, kann man den weiteren Ablaufplan erfahren, oder ob sich Änderungen im Programm ergeben haben. An diesem Ort werden später auch die Start- und Ergebnislisten ausgehängt werden, ebenso, wie auch die Parcoursskizze für den Geländeritt am Sonntag. Hier kann man sein Start- und Übernachtungsgeld entrichten, oder auch Essenmarken erwerben.

 

Bei der Tierarztkontrolle wird neben dem Allgemeinzustand auch das Gangwerk des Pferdes begutachtet, das heißt, man wird aufgefordert, sein Pferd am durchhängenden Zügel  im Schritt und im Trab vorzuführen. Damit sich das Pferd korrekt präsentieren kann, sollte man ihm genügend Zeit mit ausreichender Bewegung geben, um sich vom Transport zu erholen.

 

Die Gepäckkontrolle wird unterschiedlich gehandhabt. Manche Veranstalter wollen das komplett gesattelte Pferd sehen, andere geben sich mit den Ausrüstungsgegenständen zufrieden. Da alle drei Teilprüfungen mit der selben Ausrüstung zu absolvieren sind, werden Sattel und Trense gekennzeichnet.

Am  Abend findet in den meisten Fällen eine Rittbesprechung statt, bei der auf die Besonderheiten des bevorstehenden Orientierungsrittes eingegangen wird, manches lohnt sich aufzuschreiben. Anschließend wird die Startfolge ausgelost. Nach Bekanntgabe der Startnummern werden Startlisten erstellt und ausgehängt, aus  denen jeder Reiter seine persönlichen Startzeiten für alle drei Teilprüfungen ersehen kann. 

 

Bei einer stark frequentierten Veranstaltung ist es nicht ungewöhnlich, dass der erste Reiter am Sonntag noch vor 7.00 Uhr den Kartenraum betritt, um sich dann 20 Minuten später auf den Ritt zu begeben. Gestartet wird je nach Teilnehmerzahl im 5, 7 oder 10 Minuten Abstand.

Wenn sich die Reiter immer auf der vorgegebenen Strecke bewegen, werden sie in unregelmäßigen Abständen auf ca. 10 Kontrollposten stoßen. Hier befindet sich ein rot-weiß- ausgeflaggtes Tor, das durchritten werden muß. Dort wird neben der Ankufts- und Abrittzeit auch notiert, aus welcher Richtung man gekommen ist. An jedem Kontrollpunkt sind fünf Minuten Pause vorgesehen. Wenn jedoch mehrere Reiter gleichzeitig eintreffen, dann kann sich die Pause verlängern, weil alle Reiter wieder einzeln im 5, 7 oder 10-Minutentakt auf die Strecke geschickt werden. Am Kontrollpunkt erhält man eine neue Tempovorgabe für die folgende Etappe.

Nach ungefähr der Hälfte der Strecke ist eine halbstündige Mittagspause vorgesehen, häufig in Verbindung mit einer Veterinärkontrolle. Diese kann sich aber auch unerwartet nach steilen Anstiegen, oder nach längeren, zum  Galopp einladenden, Streckenabschnitten befinden. Die ersten Reiter werden am frühen Nachmittag wieder im Ziel sein.

Obwohl sich die Ausrichter bemühen, dass rein rechnerisch möglichst alle Reiter noch vor Sonnenuntergang den Ritt beendet haben können, läßt es sich durch Verritte oder lange Wartezeiten an den Kontrollpunkten nicht immer vermeiden, dass die letzten Starter erst bei Dunkelheit das Ziel erreichen.

 

Zu Beginn des  POR erhält jeder Teilnehmer ein Guthaben von 240 Punkten, von dem sämtliche Zeitfehler und Strafpunkte abgezogen werden. Hierbei ist es durchaus möglich, sein gesamtes Punkteguthaben zu verlieren und sogar in den Minusbereich zu gelangen. Nach unten ist in dieser Prüfung keine Grenze gesetzt.

              POR-Strafpunkte     (Auszug aus dem FITE-Reglement)
  •  1
  • Punkt pro vom Veterinär zusätzlich geforderter Halteminute;

  •  1
  • Punkt pro kompletter Minute Verspätung oder zu frühem Eintreffen in Bezug auf die Idealzeit;

  • 30
  • Punkte, wenn der Teilnehmer in Sichtweite zum Kontrollpunkt sein Pferd nicht gerade und vorwärts auf dem richtigen Weg zur Zeitmesslinie reitet;

  • 30
  • Punkte, wenn der Teilnehmer einen Kontrollpunkt auf einem anderen als dem vorgesehenen Weg anreitet;

  • 30
  • Punkte, wenn der Teilnehmer nach einem per Kompass zu ermittelnden Streckenabschnitt mit geöffneter Karte ankommt. (Anmerkung: Wenn eine "Kompass-Strecke" verlangt ist, wird die Karte in einem Umschlag verschlossen.)

  • 50
  • Punkte für jeden fehlenden (nicht angerittenen) Kontrollpunkt. Die beiden aufeinander folgenden Abschnitte vor und nach dem versäumten Kontrollpunkt werden ggf. als ein Abschnitt bewertet, wobei das Tempo zu Grunde gelegt wird, das für den ersten der beiden Abschnitte vorgesehen war;

  •  2
  • Punkte pro fehlenden Ausrüstungsgegenstand, maximal 10 Punkte;


    Ein Veterinärcheck schließt den ersten Wettkampftag ab.

    Nach einem gemeinsamen Abendessen werden die mit Spannung erwarteten POR-Zwischenergebnisse ausgehängt. Jeder Teilnehmer hat jetzt 30 Minuten Zeit, seine persönlichen Reitzeiten und die ihm angerechneten Strafpunkte zu überprüfen. Sollten sich Abweichungen oder Fragen hierzu ergeben, dann wende man sich umgehend (innerhalb der 30-Minuten-Frist) an den Veranstalter. Nach Ablauf der Frist gilt das vorläufige Ergebnis des Orientierungsrittes als endgültig anerkannt. Für die beiden am Sonntag folgenden Teilprüfungen MA und PTV gilt die selbe Startreihenfolge wie am Vortag, allerdings kann sich die Startzeit durch ausgeschiedene Teilnehmer geringfügig verschieben. Die Änderungen erfährt man am schwarzen Brett der Meldestelle.

     

    Der zweite Wettkampftag beginnt mit einer Veterinärkontrolle, die besonders auf Zeichen von Überanstrengung und Lahmheit achtet. Sattel und Zaumzeug dürfen bei den folgenden beiden Prüfungen nicht verändert, Packtaschen oder Gepäckrolle dagegen abgelegt werden. Die Rittigkeitsprüfung MA dient dem Aufwärmen der Pferde für den PTV-Hindernisparcours, deshalb wird in den meisten Fällen der PTV gleich im Anschluß an die Rittgkeitsprüfung absolviert. Es ist aber auch möglich, dass erst alle Reiter die MA-Prüfung beenden müssen, bevor zum PTV gestartet wird. Beim Hindernisparcours ist das Tragen eines Sturzhelmes Pflicht.

     

    Mit einem fliegenden Start im Galopp beginnt die MA-Rittigkeitsprüfung. Die Zeit wird beim Überqueren der Ziellinie nach 150  Metern gemessen. Auf den meisten Veranstaltungen wird danach auf der selben Bahn im Schritt wieder zurück geritten und die dafür benötigte Zeit gestoppt. Die Schrittphase kann aber auch auf einer anderen Bahn absolviert werden. Für eine fehlerfreie Ausführung der Rittigkeitsprüfung in Bestzeit kann man maximal 60 Punkte erreichen. Im ungünstigsten Fall muß man sich mit 0 Punkten begnügen.

     

    Zum PTV-Parcours wird ebenfalls fliegend gestartet. Für den gesamten Umlauf wird die Zeit genommen, die mit in die Bewertung einfließt. 16 Hindernisse sind in der vorgegebenen Reihenfolge zu bewältigen, Pflichttore müssen durchritten werden. Verritt im Parcours oder Auslassen eines Hindernisses ergibt 0 Punkte für den gesamten PTV. Bei dieser letzten Teilprüfung sind maximal 160 Punkte zu erreichen, Minimum ist 0.

     

    Alle Ergebnisse des zweiten Wettkampftages werden ebenfalls 30 Minuten am schwarzen Brett ausgehängt, damit sich die Reiter von der Richtigkeit ihrer Bewertung überzeugen können. In dieser Zeit sind Einsprüche möglich, danach gelten sie als akzeptiert. In der Meldestellen werden jetzt alle drei Teilergebnisse addiert.

     

    Nach einer Rechenpause wird  dann zur Siegerehrung, im allgemeinen zu Pferd, aufgerufen. In den meisten Fällen erhalten die Teilnehmer neben einer Schleife oder Plakette auch eine detaillierte Auswertung, aus der sie entnehmen können, wo sie ihre Fehler gemacht haben bzw. was sie noch verbessern müssen, um das nächste Mal weniger Minuspunkte zu bekommen.


    Fotos: M.Schroeder / Hertz

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