TREC-Regional in Wangen / Frankreich
Der Reiterhof Kleinerlen in Wangen, einem mittelalterlichen Ort im Elsaß zwischen Straßburg und Saverne, stand am letzten Wochenende im August wieder einmal ganz im Zeichen vom TREC. Wegen des bevorstehenden Schulbeginns und damit dem Ende der Ferien hatten nur 14 Teilnehmer für den zweitägigen Wettbewerb der Kategorie Regional/Departemental genannt. Zur eintägigen Initiations-Veranstaltung waren dann allerdings mehr als 30 Einsteiger angetreten, so dass die Reitschule wohl auf ihre Kosten gekommen sein wird.
Trotz überwiegenden Sonnenscheins war es sehr viel kühler als in den vorangegangenen Wochen, frischer Wind vertrieb lästige Insekten, also ideales Reitwetter.
Der ca. 25 km lange POR führte anfangs durch den historischen Ort, dann durch die Weinberge und zum größten Teil durch Wald. Gestartet wurde im 10 Minuten Takt, so dass man unterwegs selten einen Reiter traf und an den Kontrollpunkten kaum warten mußte. Marschzahlen bzw. Koordinaten waren diesmal nicht gefragt, Berge und dichter Wald bargen offenbar ausreichend natürliche Schwierigkeiten. Obwohl jeder Reiter ein Sandwich gegen den Hunger mitbekommen hatte, lockten die Obstbäume mit ihren reifen Äpfeln, Pflaumen und vor allen Dingen zuckersüßen Mirabellen. Wer korrekt geritten war, erreichte nach knapp vier Stunden wieder den Reiterhof. Ein eingespieltes Organisationsteam sorgte freundlich und unauffällig für einen reibungslosen Ablauf. Viele der Richter und Helfer waren schon vom TREC-National aus Wintzenheim her bekannt.
Je nach Belieben waren die Pferde in großen, luftigen Boxen, oder auf der Weide untergebracht. Für die Reiter standen Betten in der zum Hof gehörenden Gitê zur Verfügung, es bestand aber auch die Möglichkeit, im Zelt oder Hänger zu nächtigen.
Nach dem POR gab es abends Grillspezialitäten, leckere Salate, Eis und Kaffee, alles in gewohnt guter französischer Art und Weise. Überhaupt war die Versorgung rundum lobenswert.
Nachdem am Sonntag die Einsteiger auf ihren POR geschickt worden waren, begannen die versierten Reiter mit der Gangartenprüfung. Danach wurde erst einmal ausgiebig Siesta gehalten.
Neben den üblichen Aufgaben beim PTV, wie Stillstand, Aufsitzen, Slalom und Gasse gab es eine einladende Treppe, einen schönen Wassereinritt mit erschwertem Ausritt und auch hängende Äste. Am beeindruckendsten waren ein kompakter Baumstamm, ein stattlicher Tiefsprung, ein ungewöhnlich breiter dazu tief ausgehobener Graben mit weißer Absprungkante. Diesen hat dann auch das Pferd einer Spitzenreiterin der Region mit einem Tiefsprung verwechselt und ist anstatt über den Graben hinweg in ihn hinein gesprungen. Die Reiterin kam dabei zu Fall und hatte anschließend Schwierigkeiten ihr Pferd aus dieser engen, verzwickten Situation wieder heraus zu bekommen. Der deutsche Teilnehmer Ingo Meyer hatte Pech am Tiefsprung. Sein Pferd kam beim Landen unglücklich auf und knickte mit beiden Vorderbeinen weg, so daß auch er zu Boden geworfen wurde. Obwohl Pferd und Reiter den Parcours gleich wieder fortsetzten, hatten sie doch so viel Zeit verloren, dass sie ihren ersten Platz nach dem POR nicht halten konnten und in der Gesamtwertung auf Platz drei rutschten. Auch bei dem entschärften Parcours für die Einsteiger gab es an diesem Tag noch drei weitere Stürze. Glücklicherweise sind alle mit dem Schrecken und ein paar blauen Flecken davon gekommen. Priska Rostek, die ebenfalls aus Deutschland angereist war, belegte Platz sechs und ihren drei Junioren gelang es im Team, einen der mittleren Plätze zu erzielen. Auch diesmal gab es wieder Plaketten, Schleifen und viele Preise.