Dreiländer-TREC in Kiffis (Frankreich)

Am letzten Wochenende im April wurde in der Nähe von Basel der erste Dreiländer-TREC ausgetragen. Insgesamt 34 Teilnehmer aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz gingen an den Start, wovon sich 19 für den Einsteiger-Wettbewerb mit etwas niedrigeren Anforderungen entschieden hatten. Die Pferde waren wahlweise in geräumigen, luftigen Boxen oder auf einer üppigen Weide untergebracht. Gutes Heu und frisches Wasser standen jederzeit in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Für die Reiter bestand die Möglichkeit, in unmittelbarer Nähe ihrer Pferde auf der Weide zu campieren, oder aber eines der frisch renovierten Zimmer in der dem Hof angeschlossenen Gite (Herberge) zu beziehen. Bei der Verpflegung hatte man ebenfalls die Wahl, sich selbst zu verköstigen, oder sich von der guten elsässischen Küche des Hauses rundum versorgen zu lassen.

Der Orientierungsritt hatte eine Länge von 35 bzw. 25 km für die Einsteiger und folgte längere Zeit dem Verlauf der französisch-schweizerischen Grenze. Er führte durch eine wunderschöne Vorgebirgslandschaft mit blühenden Bäumen, kleinen gepflegten Ortschaften und vorbei an idyllischen Gehöften. Als einziger kleiner Wermutstropfen wurden die etwas steinigen Wege empfunden. Es gab 8 Kontrollpunkte, die z.T. sehr verzwickt platziert waren und nur bei voller Konzentration und präzisem Reiten fehlerfrei angeritten werden konnten. Zusätzlich hing an verschiedenen Passagepunkten eine Lochzange, mit der man zum Beweis seiner Anwesenheit die Startkarte zu lochen hatte. Da es auch an falschen Wegen solche Zangen gab, hat der eine oder andere mit seiner Lochung selbst dokumentiert, dass er sich auf unrichtigen Pfaden bewegt hat.

Nach Zieleinlauf und einem 10minütigen Fußmarsch, war anschließend auf einer Waldwiese die Rittigkeitsprüfung zu absolvieren. Während es den ganzen Tag bei angenehmen Temperaturen so gut wie trocken war, frischte der Wind zu dieser Zeit unangenehm auf und der Regen wurde stärker, also nicht die besten Voraussetzungen für die folgende Teilprüfung. Erschwerend kam hinzu, dass man sich eigentlich am Ziel glaubte und manch einer nach Wegstrecke und Wartezeit nicht mehr die nötige Spannung aufbrachte, um optimale Ergebnisse bei der Rittigkeitsprüfung erzielen zu können.

Gegen 17 Uhr waren bis auf zwei Reiter alle wohlbehalten am Stall zurück. Von einem dieser Reiter machte die erschreckende Nachricht die Runde, sein Pferd habe sich zweimal überschlagen. Wie sich, zur Belustigung aller, später herausstellte, hatte er es aber nur zweimal beschlagen müssen und sich deshalb verspätet.

Der PTV hatte für einen Wettbewerb dieser Klasse (TREC-Regional) recht stattliche Anforderungen. Das meiste Kopfzerbrechen bereitete wohl allen der massive Baumsprung. Er bestand aus drei, darüber zwei und ganz oben einem Baumstamm, wovon jeder für sich einen Durchmesser von 30 bis 40 cm hatte. Auch ein mit Eisenbahnschwellen eingefaßter Graben, oder die "hängenden Äste", zwischen denen jeweils ein kleiner Baum zu springen war, hatten so ihre Tücken. Ein ganz besonderes Handicap boten jedoch zwei lebende Lamas, die man zum Grasen mitten auf den Parcours platziert hatte. An diesen "gruseligen Burschen" mußte man zu allem Überfluß auch noch ein paarmal ganz nah vorbei. Ihr Anblick brachte manches Pferd total aus dem Konzept und ließ es alles bisher gelernte vergessen.

Gewinner dieser sehr gelungenen Veranstaltung mit ganz besonders freundlicher Betreuung korrektem, dabei kaum wahrnehmbaren Management, waren im Grunde alle Teilnehmer. Die meisten Punkte konnte jedoch Beatrix Mahlke für sich erzielen, gefolgt von Sabrina Martin aus der Schweiz und Caroline Mahlke.

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die Veranstalter, ihre Helfer und die Bewohner des kleinen Ortes Kiffis, in deren Idylle wir an diesem Wochenende eingebrochen sind.