WM 2004 in Zweibrücken - Teil 1 -

Nachdem die deutschen Reiter in den vergangenen acht Jahren als Gäste zu den Championaten der anderen FITE-Nationen reisten, war Deutschland in diesem Jahr an der Reihe, die 20. TREC-Meisterschaft auszurichten.

Als Austragungsort entschied man sich für die rheinland-pfälzische Stadt Zweibrücken, in der Pferde seit 250 Jahren von außerordentlich großer Bedeutung sind. Mitten in der Stadt, auf der Rennwiese, befindet sich ein permanent aufgebauter Vielseitigkeitsparcours, der einer gepflegten Parkanlage gleicht, umgeben von einer Galopprennbahn - beides wie geschaffen für PTV und MA. Welcher Reiter hegt nicht den Wunsch, einmal mit dem eigenen Pferd auf einer Rennbahn auszuprobieren, wie schnell man galoppieren kann?

Die Pferde waren in unmittelbarer Nähe auf dem Gelände des traditionellen Landgestüts untergebracht, das auch noch reichlich Platz für die Organisation und die Versorgung der Reiter bot. Es waren rundum ideale Bedingungen für eine internationale Veranstaltung. Nicht nur die Stadtverwaltung Zweibrücken unterstützte das Weltchampionat mit Rat, Tat und finanziellen Mitteln, sondern auch die Bürger der Stadt begegneten den Reitern freundlich, gelassen und gewährten den Pferden überall und jederzeit Vorfahrt. Es schien, als hätte man in Zweibrücken am Wochenende vom 10. – 12. September sogar Einfluß auf das Wetter gehabt. An allen drei Wettkampftagen herrschten angenehme spätsommerliche Temperaturen. Lediglich Samstag Nacht gab es ein paar kräftige Schauer, die wiederum den Boden für den PTV sehr schön griffig machten. Die MA-Prüfung erhielt dadurch, dass die bereits abgesteckten MA-Bahnen zum Teil unter Wasser standen, einen ungewollten, erhöhten Schwierigkeitsgrad.



Am Freitag wurden nicht nur alle Pferde einer sorgfältigen Kontrolle durch die Veterinäre unterzogen, sondern parallel auch Sättel, Zaumzeug und Ausrüstung auf Vollständigkeit überprüft, was bei 55 Senioren und 31 Junioren mehrere Stunden in Anspruch nahm.

Nachdem die Pferde später auf "Hochglanz" gebracht worden waren, und auch die Reiter sich fein herausgeputzt hatten, versammelten sie sich am Nachmittag zu einem gemeinsamen Marsch zum Schloßplatz und nahmen dort zur offiziellen Eröffnung Aufstellung. Die 18köpfige deutsche Mannschaft war durch den Reitsportausrüster Cavallo von Kopf bis Fuß mit geschmackvoller, modischer Reitkleidung versorgt worden, die als sehr funktionell gelobt wurde. Ein Hingucker bei diesem Aufmarsch war die ungewöhnlich große Gruppe einheitlich gekleideter deutscher TREC-Reiter, die viele Blicke auf sich zogen.

Mengen von Zuschauern säumten den historischen Platz vor dem imposanten Residenzschloß und erfreuten sich an dem farbenfrohen Schauspiel, das sich ihnen vor malerischer Kulisse bot.

Am Abend fand man sich in der liebevoll geschmückten Reithalle des Zweibrücker Reitvereins zu einem gemeinsamen Abendessen und viel internationalem Erfahrungsaustausch in sechs verschiedenen Sprachen zusammen. Auffällig früh verließ ein Reiter nach dem anderen die fröhliche Runde, um für den Start zum POR am nächsten Morgen, ab 7.00 Uhr fit zu sein.
                     
Fotos: Felix Simmet       - Fortsetzung folgt -