E-Cup und Sichtung in Bad Hersfeld
Vom 23. - 24. Juni wurden im Rahmen der Bad Hersfelder Bundespferdespiele der TREC-Europacup und die nationalen Sichtungen für Junioren und Senioren im Orientierungsreiten ausgetragen. Der veranstaltende Verein RSV Fuldawiesen mit Uwe Göbel wurde dabei insbesondere von Rainhild Wenzel aber auch vielen anderen "alten Hasen" aus der TREC-Szene tatkräftig unterstützt.
Bereits die Anfahrt zum Austragungsort stellte die Orientierungsfähigkeit der Teilnehmer auf eine harte Geduldsprobe. Manch nicht so Geübter kurvte mehrere Male um Bad Hersfeld herum, bis er den Ort des Geschehens erreichte. Nachdem man sich mühsam zur Meldestelle durchgefragt und geduldig auf Auskunft gewartete hatte, war dann aber alles in "trockenen Tüchern". Die Pferde waren wahlweise in luftigen Außenboxen oder auf einer idyllisch gelegenen Fuldawiese untergebracht. Der Tierarzt war freundlich, die Ausrichter "very busy" und die Atmosphäre unter den Reitern vor dem Wettkampf leicht angespannt. 27 Reiterinnen und Reiter hatten ihre Teilnahme genannt, wovon drei aus Großbritannien und eine aus Belgien angereist waren.
Der Orientierungsritt am Samstag führte zum großen Teil durch die ausgedehnten Wälder westlich der Stadt. Das Gelände barg offenbar reichlich topographische und andere Schwierigkeiten, so dass die Reitzeiten bei den Junioren und Senioren zwischen 6 ½ und 8 ½ Stunden betrugen. Am Ende der Route waren allesamt froh, dass sie ohne größere Blessuren und ohne Verlust von Eisen oder sonstiger Ausrüstung durchgekommen waren. "Puuuh, das war heftig", "…dass wir da heil durch gekommen sind…", "ich dachte, da geht's überhaupt nicht durch" so oder ähnlich waren die ersten Kommentare der Reiter zur Strecke.
Danach lag noch ein Fußmarsch durch die Stadt von bis zu 55 Minuten vor ihnen. Am Stall angekommen, wurde dann gleich die Verfassung der Pferde überprüft, die bei dem extrem nassen und tiefen Boden Schwerstarbeit geleistet hatten. Erfreulicherweise waren kaum Ausfälle zu beklagen.
Auf einer etwas entfernter gelegenen Wiese war die MA-Bahn in gebogener Linie mit einer ungewöhnlich kurzen Anrittmöglichkeit platziert. Mehrere Reiter hatten bei der Rittigkeitsprüfung am Sonntag dadurch Schwierigkeiten, in den richtigen bzw. überhaupt in den Galopp zu gelangen. Durch die gebogene Linienführung konnte man sehr gut verfolgen, wer sein Pferd korrekt zwischen den Linien halten konnte bzw. wessen Pferd mit der Hinterhand ausbrach und dabei bedenklich nahe an die Bahnbegrenzung kam.
Der Hindernisparcours war mit 600 m relativ kurz bemessen, und auch die Hindernisse hätte man sich für E-Cup-Niveau etwas beeindruckender gewünscht. Der respektable Auf- und Tiefsprung musste wegen baulicher Mängel gesperrt werden. Dennoch wurde durch geschickte Platzierung der Hindernisse das geforderte Niveau annähernd erreicht. Unmittelbar hinter einem kräftigen Baum war z.B. die Gasse zu absolvieren, so dass man schon beim anvisieren des Sprungs den Einritt in die Gasse berücksichtigen musste. Ebenfalls sehr wenig Platz war zwischen Hecke, Slalom und Stillstand, so dass man sein Pferd gut unter Kontrolle haben musste.
Nach einer vorausgegangenen langen Regenperiode war das Wetter an diesem Wochenende sehr gnädig zu Pferden und Reitern. Es war sonnig, aber nicht heiß und eine leichte Brise hielt die stechenden Insekten im Zaum.
Die höchste Punktzahl im E-Cup und der Seniorensichtung erreichte Caroline Mahlke vor Bess Klingmüller. Bei den Junioren siegte Lea Gröber vor Anna-Maria Schmitt und Jessica Schneider. Weitere Ergebnisse folgen sobald sie frei gegeben werden.