Erster TREC in Weiterhain mit Lisbeth Lumpp ….voila!
Die Blockhütte von Weitershain, einem hessischen Städtchen unweit von Gießen, war am 1. und 2. August Mittelpunkt der ersten TREC-Veranstaltung , die der örtliche Reit- und Fahrverein mit Unterstützung von Lisbeth Lumpp, der wohl erfolgreichsten französischen Nationalreiterin dieser Sparte, ausrichtete. (3fache Europa-Cup-Gewinnerin, Europameisterin der Junioren, amtierende Vize-Weltmeisterin der Senioren sind nur ein paar ihrer Erfolge) Es verwunderte also niemanden, dass das Turnier perfekt durchdacht und organisiert war.
Für die Pferde gab es üppig Gras nach Belieben, dazu reichlich Heu und Wasser, aber auch für die Reiter und deren Begleiter war ebenfalls bestens gesorgt. Die Auswertung und Bekanntgabe der Ergebnisse erfolgte in kürzester Zeit und war sehr gut nachvollziehbar. Das Wetter war angenehm mit reiterfreundlichen Temperaturen. Was diese Veranstaltung aber ganz besonders auszeichnete, war die ausgesprochen freundliche und entspannte Atmosphäre, die das gesamte Organisationsteam verbreitete. Kein Stress, kein lautes Wort, rundum harmonisch.
Trotz der Sommerferien hatte eine erfreulich große Zahl von 32 Reitern ihre Teilnahme zugesagt. Mag sein, weil der Austragungsort zentral und das Startgeld moderat gehalten war. Unter ihnen erstaunlich viele jugendliche Reiter.
Der Wettbewerb war für die Einsteiger-Klassen E +A ausgeschrieben worden, war jedoch mit mehreren Schwierigkeiten gespickt, so dass sich auch die fortgeschrittenen Teilnehmer anstrengen mussten, um nicht allzu viele Punkte zu verlieren. Die Route führte nicht nur auf erkennbaren Wegen, sondern verlief zum Teil auch auf alten zugewachsenen Pfaden durch Buschwald, so wie es in Frankreich üblich ist. (Liebe Grüße in die Normandie!)
Bei einer Gesamtlänge von ca. 20 Kilometern waren 5 Abschnitte in unterschiedlichem Tempo zu bewältigen, wobei die vorgegebene Geschwindigkeit immer gut einzuhalten war. Die letzte Etappe war bei einer Geschwindigkeit von 8,5 km/h allein anhand von 10 Marschzahlen zu absolvieren. Schnelles, versiertes Umgehen mit dem Kompass war zur Lösung dieser Aufgabe bei Einhaltung des Tempos unerlässlich.
Hiermit waren die meisten Einsteiger dann allerdings doch überfordert.
Sinn dieser gemischten Aufgabenstellung und des gemeinsamen Wettbewerbes von Einsteigern und "alten Hasen" war nach Lisbeths Vorstellung, dass die Einsteiger einen Einblick erhalten sollten, was später beim TREC alles an Aufgaben auf sie zukommen könnte. Deshalb hatte sie auch mehrere möglichst unterschiedliche Komplikationen in ihre Strecke eingebaut.
Die Einsteiger wurden aber nicht völlig unvorbereitet vor diese Aufgaben gestellt. In ganz besonders hohem Maße wurde bei dieser Veranstaltung Wert auf Aus- und Weiterbildung in Sachen TREC gelegt. Lisbeth brachte neben der Leitung des Turniers auch noch unendlich viel Zeit und Geduld auf, alle Fragen rund um den TREC ausführlich zu beantworten. So hielt sie z.B. am Samstagmorgen noch vor dem Orientierungsritt von 8 bis 10 Uhr für alle einen zweistündigen kostenlosen Lehrgang im Umgang mit Karte und Kompass ab und nahm sich auch nach dem Ritt alle Zeit der Welt für die Beantwortung der offenen Fragen. Interessante Details aus dem Reglement und dessen Anwendung kamen dabei zur Sprache, die selbst für den einen oder anderen fortgeschrittenen Reiter neu bzw. so nicht bekannt waren.
Nach der Gangartenprüfung, die am Sonntagvormittag auf einer gemähten Wiese oberhalb der Paddocks ausgetragen wurde, traf man sich zur gemeinsamen Begehung des Gelände-Parcours. Auch hier hatte sich Lisbeth ein paar Schmankerl ausgedacht z.B.: Aufsteigen von rechts an einer Schräge, unmittelbar nach einem steilen Abstieg von einer Böschung die Gasse, Hängende Äste gleich im Anschluss an einen Absprung.
Mit großem Interesse verfolgten Einsteiger wie Fortgeschrittene Lisbeths Ausführungen zur korrekten Bewältigung der einzelnen Hindernisse. Mit Liebe zum Detail und einem riesigen Erfahrungsschatz hat dabei jeder viel Neues erfahren können. Auffällig war, dass sich die so unterschiedlich zusammengesetzte Teilnehmergruppe immer in ihrer Nähe aufhielt und nicht, wie sonst bei Parcoursbegehungen meist üblich, weit auseinander gezogen Geschichten erzählend dahin dümpelte.
Spannend war bis zuletzt das Kopf-an-Kopf-Rennen der "alten Hasen". Die höchste Punktzahl an diesem Wochenende erreichte Rainhild Wenzel, gefolgt von Gabi Nowack und Anja Wendt. Ingo, der sich von Lisbeth gleich zweimal hatte auf's Glatteis führen lassen, erreichte nach gelungener MA und PTV dann doch noch Rang vier. Freudig wurde von allen Seiten begrüßt, dass der Verein im nächsten Jahr wieder einen TREC ausrichten will, hoffentlich dann auch wieder mit Lisbeth.
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