Caroline Kindel
berichtet aus
Huizen, Holland

Am 16.10.2009 machten wir uns auf den Weg nach Huizen, Holland, in der Nähe des Ijsselmeeres. Wir, das sind ich, meine Mutter Brigitte, unsere zwei Pferde Luna (Zweibrücker, 17) und Montana (Appaloosa, 10) und unsere Australian Shepherd - Hündin Mona. Trotz des starken Regens und den vielen Staus, kamen wir nach 6 ½ Stunden wohlbehalten in Huizen an. Dort hatten die Holländer einen ganzen Campingplatz für die Veranstaltung gemietet, so dass wir unser Lager auf einer großen Wiese aufschlugen. Von Vorteil war auch, dass die Sanitäranlagen des Platzes genutzt werden konnten. Nachdem die Pferde versorgt waren und wir unsere Feldbetten aufgestellt hatten, fand man sich zum gemeinsamen Abendessen ein. Bei Feuerschein stärkten wir uns mit Pizza für den kommenden Tag.

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, Pferde versorgen, anschließend gemeinsam frühstücken und Lunchpakete packen. Anschließend sattelten wir die Pferde und machten alles startbereit für den POR, der in unserer Klasse T2 ca. 30km lang sein sollte. Beim Abzeichnen der Karte mussten wir uns sehr konzentrieren und ganz genau hingucken, denn es gab viele kleine Wege, die nah beieinander lagen. So blieb uns keine Zeit mehr, um die Kilometer einzuzeichnen, was wir dann unterwegs, während der Stopps, erledigen mussten. Bei fast strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen, führte uns der Weg durch viele kleine Ortschaften, aber auch durch Wälder und Heidelandschaften.

Unterwegs trafen wir viele Radfahrer, Fußgänger und auch andere Reiter. Nicht immer waren wir uns sicher, ob wir auch den richtigen Weg gefunden hatten. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke trafen wir dann aber doch am Mittagsstopp ein. Dort gab es für die Pferde Äpfel, Möhren und Wasser und auch wir Reiter stärkten uns mit Pfannkuchen, dem holländischen Nationalgericht.
Dann ging es im flotten Trab weiter auf endlosen Sandwegen durch sonnendurchflutete Wälder, wobei wir manchmal einen Blick auf das nahe gelegene Ijsselmeer erhaschten. Wahrscheinlich lag es an dieser tollen und abwechslungsreichen Landschaft, dass wir uns mehrmals verritten und so nicht alle Knipser fanden. Auch die hohen Tempovorgaben konnten wir nicht immer einhalten. Nichtsdestotrotz war die Strecke sehr gut organisiert, teilweise mit Lotsen an stark befahrenen Straßen und andere Teilnehmer hat man höchstens an Streckenposten zu Gesicht bekommen.



Alles in Allem war es ein toller Ritt durch eine einmalige Landschaft und als wir am Nachmittag wieder zum Campingplatz zurückkehrten, waren wir alle vier geschafft, aber glücklich. Die Pferde durften sich von dem anstrengenden Ritt erholen, während wir Reiter den PTV abgingen. Zusammen spekulierten wir, wie wir die Hindernisse am besten anreiten würden, obwohl die meisten noch gar nicht standen, weil der komplette Parcours über öffentliche Wege führte.

Am Abend wartete dann schon das Indonesische Buffet, das total lecker, aber leider nicht jedermann's Sache war. Im Schein des Lagerfeuers und bei einer guten Flasche Rotwein tauschten wir die Erlebnisse des Tages aus. In dieser zweiten Nacht war es wesentlich kälter als in der vorangegangenen. So durfte Mona, die mitten in der Nacht angefangen hatte vor Kälte zu zittern, mit unter die Bettdecke.

Am nächsten und letzten Tag sattelten wir nach dem gemeinsamen Frühstück die Pferde und machten uns auf den Weg zu der großen Wiese, auf der sowohl die MA, als auch Start / Ziel des PTV sein sollten. Direkt im Anschluss an die MA wurde jeder Reiter auf die Strecke des PTV geschickt, für den man 45 min Zeit hatte. Das war mehr als doppelt soviel Zeit, als die meisten der Teilnehmer benötigten. Beeindruckend war, dass der Parcours nicht auf einem Platz oder einer großen Wiese stattfand, sondern als Rundweg mitten durch den Wald verlief. Die Hindernisse wurden harmonisch in die natürlichen Gegebenheiten der Landschaft eingefügt, sodass sie oft nicht direkt einsehbar waren. Nachdem alle Teilnehmer sowohl MA als auch PTV absolviert hatten, wurde die Zeit bis zur Siegerehrung mit einem Schaubild am langen Zügel überbrückt.