Erster internationaler Wettbewerb im Orientierungsfahren
Premiere für Gespannfahrer in Lamotte-Beuvron
Lamotte-Beuvron/FRA (fn-press). Ganz neu sind internationale Wettbewerbe im Orientierungsfahren. Diese aus Frankreich, dem Mutterland der Orientierungsritte, kommende Disziplin fand am dritten Septemberwochenende in Lamotte-Beuvron (Frankreich) zeitgleich mit den Welt-/Europameisterschaften der Reiter statt. Der Einladung der französischen Gastgeber waren 34 Gespanne aus fünf Nationen gefolgt: Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz und Großbritannien. "Es bleibt abzuwarten, ob dieser interessante Wettbewerb auch in Deutschland seine Freunde findet", sagte Gerlinde Hoffmann, die das Orientierungsreiten bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) als Leiterin der Abteilung Pferdehaltung und Umwelt betreut und in Frankreich vor Ort dieser Premiere beiwohnte.
"Die Wettbewerbe fanden in umgekehrter Reihenfolge statt: Während die Reiter die Welt- und Europameisterschaften sich auf ihrem Orientierungsritt fernab der Anlage befanden, maßen sich die Gespannfahrer im Geländeparcours und während die Reiter am Tag drauf in der Anlage den Geländeparcours absolvierten, waren die Fahrer auf ihrer Orientierungsfahrt. Die Zuschauer hatten also stets etwas zu sehen," erklärte Gerlinde Hoffmann den organisatorischen Ablauf.
Startberechtigt sind in den Wettbewerben im Orientierungsfahren Ponys und Pferde inklusive Kaltblüter in Ein-, Zwei- oder Mehrspännern, die in unterschiedlichen Kategorien beurteilt werden. Jede Kutsche ist mit mindestens einem Fahrer und einem Beifahrer besetzt. Letzterer übernimmt das Karte Lesen und die Lösung der Orientierungsaufgaben.
Der kombinierte Wettbewerb für Gespanne besteht aus zwei Teilprüfungen: der Orientierungsfahrt mit Tempovorgaben und der Geländefahrt (Hindernisparcours). Außerdem finden Ausrüstungs-, Gespann- und Geschirrkontrollen sowie Verfassungsprüfungen der Pferde statt.
Die Orientierungsfahrt ist maximal 20 Kilometer lang. Wie beim Reiten gibt es Abschnitts- und Streckenkontrollen mit den zugehörenden Strafpunkten, wenn die Strecke oder die verlangten Durchschnittsgeschwindigkeiten nicht präzise eingehalten werden. Das verlangte Tempo liegt zwischen fünf und zwölf Kilometern pro Stunde bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen sieben und neun Kilometern pro Stunde.
Die zweite Teilprüfung, der Geländeparcours, besteht aus 16 natürlichen oder naturnahen Hindernissen und Geschicklichkeitsaufgaben auf einer etwa 2,5 Kilometer langen Strecke. Die Aufgaben werden aus einer Liste von insgesamt 25 standardisierten Vorschlägen zusammengestellt, zum Beispiel Gang, Wall, Anfahren am Berg, Unbeweglichkeit, Kleeblatt.
Gerlinde Hoffmann/Bo