TREC Courtil 2007

Die Hexen aus der Umgebung von Courtil, einem belgischen Ort unweit der deutschen Grenze, denen die TREC-Veranstaltung vom 6. bis 8. Juli gewidmet war, bündelten offenbar all ihre positiven Kräfte und bezauberten die Teilnehmer mit einem traumhaften Wochenende.

Bei herrlichem Sonnenschein, dazu eine leichte Brise gegen lästige Insekten, begleitet von flotter Popmusik, dehnten sich die geselligen Gesprächsrunden mit der Zeit immer weiter auf die Straße aus. Der gesamte Ort, samt Kind und Kegel, schien mit zu feiern. Ein Bild, das man eigentlich eher den Mittelmeerländern zuordnet. Küche und Bar der Dixie Ranch waren von morgens früh bis spät in die Nacht emsig bemüht, jeden Wunsch zu erfüllen. Alle 50 Reiter mit ihren Begleitern, selbst die ca. 12 Hunde, durften sich hier als geladene Gäste fühlen.

Auch bei der Organisation müssen die Hexen hilfreich mitgewirkt haben. Der gesamte Ablauf funktionierte perfekt und dabei fast wie von selbst. Es war keinerlei Administration oder Stress zu verspüren. Selbst die Veranstalter, Marc Renard und Sabine Goossens, fanden jederzeit Muße für ein kleines Schwätzchen nebenbei.

Die tierärztlichen Kontrollen wurden ebenso unkompliziert und zügig abgewickelt. Man beschränkte sich dabei auf die notwendige Inaugenscheinnahme von Pass, Pferd und Gangwerk, ohne Hand an zu legen.

Neben dem geselligen kam aber auch der sportliche Teil nicht zu kurz. 50 Teilnehmer aus 4 verschiedenen Länden traten in 3 unterschiedlichen Leistungsklassen zum sportlichen Wettkampf an.
Für die schwierigste Kategorie eines National Open, der gleichzeitig als niederländisches Championat gewertet wurde, hatten sich 13 Reiterinnen und Reiter aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland gemeldet.

Ihr abwechslungsreicher 40 km langer POR war mit so vielen natürlichen Schwierigkeiten gespickt, dass man auf zusätzliche Marschzahlen- und Koordinatenaufgaben verzichtet hatte. Nach den vorausgegangenen wochenlangen Regenfällen waren die tiefen Fahrspuren der Waldwege bis zum Rand mit Wasser gefüllt, so dass der weiche Boden dazwischen häufig einer Rutschpartie glich. Dies erschwerte es, das zügige Tempo zwischen 7 und 12 km/h einzuhalten.

Die Gangartenprüfung war auf einer frisch gemähten Grasbahn etwas abseits des Ortes vorgesehen. Einziger Wermutstropfen: Richter und Fotografen befanden sich unmittelbar am Bahnrand, so dass es hier mehrfach zu Irritationen und damit Punktverlusten kam.

Ein ganz spezielles Highlight und Publikumsmagnet des PTV war ein harmlos scheinender Teich, der es aber in sich hatte. Viele der Pferde müssen geahnt haben, dass unter der grünen, mit Entengrütze bewachsenen, Wasseroberfläche nichts Gutes wartete, denn mehr als die Hälfte verweigerte standhaft den Einritt.

Einzig das hofeigene Pferd, das man einer niederländischen Reiterin geliehen hatte, genoss den Teich als bekannte und willkommene Erfrischung. Zur Freude der umstehenden Zuschauer, und unter verzweifelten Bemühungen seiner fremden Reiterin war es in der Mitte des Wassers stehen geblieben und durch nichts mehr zu bewegen, den Ritt fortzusetzen, bevor es nicht ein Vollbad genommen hatte.

Ingo, der sich anfangs noch darüber amüsierte, dass Reiter mit Seegras an den Stiefeln den Teich verließen, bot den Zuschauern später die spektakulärste Aqua-Show.

Nachdem er sein noch unerfahrenes Pferd dazu überreden konnte, in den Teich zu springen und dieses danach erschreckt feststellte, dass das Wasser ungewohnt tief war, versuchte es fluchtartig das rettende Ufer zu erreichen. Dabei hatte es weder mit der Gegensteuerung seines Reiters, noch mit einer unter Wasser liegenden Stufe gerechnet und kam gewaltig ins Straucheln, was eine enorme Wasserbewegung auslöste. Die anschließenden Bemühungen, sich im Galopp dieser grünen Gefahr zu entziehen, verstärkte die Bugwelle um ein Vielfaches. Zur großen Gaudi der Zuschauer setzte man letztendlich mit viel Geplantsche und Gespritze zum Sprung durch die beiden Fähnchen an. Für diese Vorstellung gab's von den Zuschauern viel Applaus, aber vom Hindernisrichter leider null Punkte. Geschmückt mit reichlich Entengrütze in Schopf- und Mähnenhaar ging's dann weiter zur nächsten Aufgabe.

Sieger in der Kategorie National wurde der Belgier Patrick van Aken vor seinen Landsleuten Roxane Tournay und Olivier Teirlijnck auf Platz 2 und 3.
Die beste niederländische Reiterin, Arjanne Smeenge, erreichte Rang 4 und entschied damit das niederländische Championat für sich. Platz 5 ging an den einzigen deutschen Teilnehmer, Ingo Meyer.

Für Sieger und Platzierte gab es prächtige Pokale und wertvolle Geschenke. Als Erinnerung wurden ihnen auch noch kunstvoll handgefertigte Hexen von ca. 40 cm Größe überreicht. Alle anderen Teilnehmer erhielten neben Schleifen, Plaketten und kleinen Präsenten ebenfalls eine handgefertigte Hexe als Schlüsselanhänger.