TREC - Floing
eine Nationen übergreifende Veranstaltung
Noch vor drei Wochen soll es in Floing, in den französischen Ardennen, geschneit haben. Am 6. und 7. Mai aber hatten die Buchen bereits ihre frischen, hellgrünen Blätter entfaltet und damit endgültig den Frühling eingeläutet, rechtzeitig zur diesjährigen TREC-Veranstaltung, die gleichzeitig auch als "Championnat de Belgique" gewertet werden sollte.
30 der insgesamt 42 Kilometer langen POR-Strecke führten ausschließlich durch endlos scheinende Buchenwälder, die mehr als drei Viertel der gesamten topographischen Karte in einheitlichem Grün erscheinen ließ und damit außergewöhnlich wenig Orientierungspunkte bot. Unzählige naturgegebene Schwierigkeiten machten es den Reitern schwer, die korrekte Route einzuhalten. Mehr als sieben Stunden hatten die Teilnehmer aus Holland, Belgien, Frankreich und Deutschland alle Hände voll zu tun, bzw. brauchten all ihre Sinne, um ihre Fehlerquote möglichst gering zu halten. Zudem war das vorgegebene Tempo selbst bei unwegsamem Gelände mehr als zügig. Kaum Einer hatte deshalb Augen für die Schönheit der Ardenner Buchen.
Auf einer der wenigen Lichtungen gab's eine Stunde Mittagspause mit Grillfleisch, Salaten und vielen anderen Leckereien, mit denen man auf französischen Veranstaltungen so verwöhnt wird.
Auch der PTV hatte es in sich: Gleich das erste Hindernis, eine beachtlich hohe Hecke, forderte Durchsetzungskraft vom Reiter und absoluten Gehorsam vom Pferd. Neben den üblichen TREC-Aufgaben wie Tor, Wasser, Brücke usw. stellte eine beeindruckende Kombination aus Tief- und Aufsprung mit nur einem Galoppsprung dazwischen besondere Anforderungen an das Können von Pferd und Reiter. Ganz besonderen Mut verlangten die ca. 30 Meter langen, extrem steilen Bergauf- und Bergabritte. Sie waren besonders gefürchtet und hier und dort gab es längere Diskussionen, ob man sie besser im Schritt oder Galopp nehmen, oder besser ganz auslassen sollte. Manch ängstlicher Reiter ist an diesen Hindernissen über sich selbst hinaus gewachsen und war später stolz auf sich und die Geschicklichkeit seines Pferdes.
Eine außerordentlich feierliche Siegerehrung mit Rednern, Fotografen, Jagdhornbläsern, Pokalen, Bronzeskulpturen und vielen anderen schönen Geschenken rundete diese überaus freundliche und harmonische Veranstaltung ab. Die beiden deutschen Teilnehmer, Ingo zum ersten Mal nach seiner Unfall bedingten langen Reitpause, und Birgit mit ihrem jungen Nachwuchspferd können mit den erreichten Plätzen 7 und 9 mit sich und ihren Pferden zufrieden sein.