Europameisterschaften im Wanderreitsport (TREC)

Gold für französische Favoriten/Platz sieben für deutsches Team

 

Dunster-Exmoor/GBR (fn-press). Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden die Franzosen bei den Europameisterschaften im Wanderreiten, die Mitte September in Dunster-Exmoor (GBR) ausgetragen wurden. Sowohl in der Seniorenkonkurrenz, als auch der Jugendwertung gewannen die Teams aus Frankreich Gold. Silber ging bei den „Großen“ an Österreich, Bronze holten die gastgebenden Briten. In der Einzelwertung siegte der Franzose Pierre Guillaume Blache vor seiner Mannschaftskameradin Nadia Fontaine und dem Österreicher Friedrich Kriechbaumer. Bei den Junioren/Jungen Reitern gewann Portugal Teamsilber und auch hier hieß es noch mal Bronze für das britische Nachwuchsteam. Die Einzelwertung entschied die Britin Kate Ellison für sich, auf dem zweiten Platz folgte Gaelle Manche aus Frankreich und Joao Laureano (POR). Als beste deutsche Reiterinnen errangen Bettina Klingmüller (Ofterdingen) Platz zwölf bei den Senioren und Katharina Schön (Wiesbaden) Platz 15 bei den Jugendlichen. In der Mannschaftswertung erreichten die deutschen Senioren und die Junioren Platz sieben. Am Start waren 62 Senioren und 33 Junioren/Junge Reiter aus zwölf Nationen.

 

Kernstück der kombinierten Prüfung der Wettbewerbe im Wanderreitens ist der Orientierungsritt, wo es gilt, vorgegebene Wegstrecken mit Karte und Kompass in festgesetzter Zeit zu bewältigen. Als erstes muss dafür die Strecke innerhalb von 20 Minuten von der offiziellen in die eigene Karte übertragen werden. Um sieben Uhr morgens ritt der erste Reiter los, die Mitstreiter folgten im fünf-Minuten-Takt bis mittags alle unterwegs waren. Die Strecke im Nationalpark Exmoor war anspruchsvoll - zu anspruchsvoll wie sich noch zeigen sollte: Bergauf - bergab teilweise in unübersichtlichem Gelände brauchten viele Reiter doch wesentlich länger als sich die Veranstalter das gedacht hatten und so wurde es spät und später.

 

Um 19 Uhr befanden sich noch fast 40 Teilnehmer im Gelände, teilweise fernab des Zieles und die Dunkelheit rückte unaufhaltsam näher. Schließlich entschied die Richtergruppe, die Prüfung zur Wahrung der Sicherheit für Ross und Reiter abzubrechen. Es folgte eine mehr oder weniger geordnete Rückführung der Reiter, teilweise eskortiert oder verladen waren erst nach 22 Uhr alle wieder wohlbehalten zurück. Gewertet wurde der Orientierungsritt schließlich bis zum siebten Kontrollpunkt, den letzten Punkt, den noch alle erreicht hatten. „So wie die Dinge nun mal lagen, musste so entschieden werden, aber natürlich kann sich Zufriedenheit nach einem solchen Tag nicht wirklich einstellen“, sagte Gerlinde Hoffmann (Warendorf), die für den Pferdesport-Tourismus zuständige Abteilungsleiterin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und in Exmoor Vorsitzende des Schiedsgerichtes. Der Turnierleiter Robert Jones (GBR) sagte: „Geschuldet einer Europameisterschaft war der Kurs technisch schwierig und anstrengend, für etliche Teilnehmer aber offenbar leider jenseits des Machbaren“. Gewinner des Orientierungsrittes für Senioren wurde schließlich Pierre Guillaume Blache mit 198 Punkten und bei den Junioren siegte die Britin Kate Ellison mit 191 Punkten.

 

Zur zweiten Teilprüfung hatte sich am Sonntag alles wieder sortiert und im Anschluss an die Veterinärkontrolle stand die Rittigkeitsprüfung auf dem Programm. Die Höchstpunktzahl von 60 Punkten erzielten bei den Senioren Karl Gruber aus Österreich, Pierre Guillaume Blache und Vincent Rotta Rossbach aus Frankreich, bei den Jungen Reitern teilten sich die Führung Gwendoline Cholat und Joao Laureano, beide 57 Punkte. Im abschließenden Geländeritt konnte die Schönheit der Landschaft nochmals bewundert werden, perfekt eingepasst waren jetzt 16 Aufgaben und Naturhindernisse wie Hecke, Baumstamm, Treppe, Tor, Slalom, Bergabführen und andere harmonisch zu bewältigen. Hier zeigten die Briten ihre Stärken und hatten bei den Senioren und den Junioren die Nase vorn: David Hay-Thorburn mit 124 Punkten und Kate Ellison mit 146 Punkten.

 

„Die Fahrt nach Großbritannien brachte viele Überraschungen“, zog Gerlinde Hoffmann Bilanz. „Das begann bei mühsam zu durchschauenden Formalitäten der britischen Behörden, der langen Anreise für Pferde und Reiter, den super engen Straßen am Zielort und den Schwierigkeiten der Organisation. Wettgemacht wurde das durch die Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Briten, die hübschen typischen Ortschaften und die wunderschöne einzigartige Landschaft. So bleibt Exmoor für alle Teilnehmer – Reiter, Richter und Fans – ein besonderes Erlebnis.“                                                       GH/Bo

 

Fotos von der Veranstaltung sowie weitere Informationen: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Gerlinde Hoffmann, Tel. 02581/6362-133; E-Mail: ghoffmann@fn-dokr.de.

 

 

FITE-Mitgliederversammlung

Gerlinde Hoffmann in FITE-Vorstand wiedergewählt

 

Dunster-Exmoor/GBR (fn-press). Im Anschluss an die Europameisterschaften im Wanderreiten fand im britischen Dunster-Exmoor die Mitgliederversammlung der Internationalen Föderation für Pferdesport-Tourismus (Fédération Internationale de Tourisme Equestre/FITE) statt. Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde Gerlinde Hoffmann (Warendorf), Leiterin der FN-Abteilung Pferdehaltung und Umwelt, als Vertreterin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in der FITE-Vorstand wiedergewählt.

 

Daneben gab es einige personelle Veränderungen. So trat der Schweizer Paul Blättler von seinen Ämtern in der Sportkommission und im Vorstand zurück. Der Vorstand besteht nun aus dem alten und neuen Präsidenten Hervé Delambre (FRA), dem Generalsekretär Claudio Gallone (ITA), dem Vizepräsidenten Jaques Aguétant (FRA), dem 2. Vizepräsidenten Robert Jones (GBR), dem Schatzmeister Pierre Lefebvre (CAN) sowie den Mitgliedern Joaquim Cambuni (ESP), Mary Harcourt (USA), Gerlinde Hoffmann, Francis Lenchant (BEL), Heinz Rieger (AUT), Antonio Camacho Soares (POR) und Luigi Triossi (ITA).

 

Beschlossen wurde die Einführung einer europäischen Qualifikation „Equestrian Tourism Master“ (Meister im Pferdesport-Tourismus), um eine Abstimmung der professionellen Ausbildung zu erreichen und das ökonomische Potenzial dieser Pferdesport-Sparte herauszustellen. Die Ausbildung soll sich an die Betreiber von spezialisierten Pferdebetrieben ebenso richten wie an Mitarbeiter der Tourismusbranche im ländlichen Raum und aus Zwei-Tages-Seminaren am Wochenende verteilt über den Zeitraum von drei Monaten bestehen. Inhaltlich soll es zum Beispiel um die Analyse des Angebotes in Europa unter Berücksichtigung internationaler Trends, den angepassten Umgang mit Kunden, die Entwicklung von speziellen Angeboten und Vermarktungsstrategien des „Produktes“ Pferdesport-Tourismus gehen. Einzelheiten werden in einer eigenen Kommission erarbeitet.

 

Im kommenden Jahr finden die Europameisterschaften der Junioren/Junge Reiter finden vom 7. bis 9. September 2007 in der Schweiz in Avenches statt. Die Startfolge der Nationen für diese Veranstaltung wurde bereits ausgelost: Portugal – Belgien – Italien – Irland – Großbritannien – Spanien – Schweiz – Niederlande – Deutschland – Kanada – Andorra – Frankreich – USA – Österreich. Die Weltmeisterschaften werden 2008 in Frankreich ausgetragen.                                                                                         GH/Bo

 

Weitere Informationen: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Gerlinde Hoffmann, Tel. 02581/6362-133; E-Mail: ghoffmann@fn-dokr.de.